Real Madrid erlaubt keine Rivalen
von Antonio Soares (Kommentare: 0)
Seit zwei Wochen wurde behauptet, dass die Bayern Real Madrid am nächsten stehen, und als es darauf ankam, gingen die stolzen Bayern wie alle anderen in die Knie, als sie sich im Finale sahen. Wieder Real Madrid. Wieder der tote Mann, der inmitten des kollektiven Deliriums des Bernabéu aufersteht. Madrid fand sich nach einem dominanten Spiel mit einem Rückstand auf der Anzeigetafel wieder, während die Bayern, die legendäre Bestie des Wettbewerbs, die Nacht verschlief. Dabei spielte es keine Rolle, dass auf der Bank Tuchel saß, der schon vor zwei Jahren mit Chelsea in einer solchen Partie war. Das magische Schicksal Madrids ist unausweichlich, auch wenn man es kommen sieht, auch wenn man es weiß.
Joselu wird zum Münchner Albtraum
Bayern-Torjäger Kane hätte eine Viertelstunde vor Schluss fast für die mögliche Vorentscheidung gesorgt, traf aber aus kurzer Distanz nur das Außennetz. Die Bayern hatten das Finale vor Augen - doch ausgerechnet ein Aussetzer des bis dahin überragenden Neuer brachte Madrid zurück: Einen tückischen Schuss von Vinicius Junior ließ Neuer nach vorne abprallen - genau vor die Füße des kurz zuvor eingewechselten Joselu, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte. In der zweiten Minute der Nachspielzeit stand Joselu erneut goldrichtig, markierte nach der Flanke von Antonio Rüdiger tatsächlich das entscheidende 2:1-Siegtor - eine Dramaturgie, die bei den Münchnern schmerzhafte Erinnerungen an das Finale von 1999 gegen Manchester United wachrufen dürfte. Der Treffer wurde vom VAR auf Abseits kontrolliert, blieb aber zu Recht stehen. Bayern-Coach Tuchel nannte die Entscheidung im Anschluss ein "Desaster". Am Münchner Ausscheiden änderte dies nichts, für den Rekordmeister wird eine Saison damit erstmals seit 2012 ohne einen Titel enden.
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