Türkei kassiert Klatsche
von Antonio Soares (Kommentare: 0)
Portugal startet erwartungsgemäß mit Superstar Cristiano Ronaldo. Der Kapitän der Selecao festigt damit seinen Status als EM-Rekordspieler. Für den 39-Jährige wird es schon das 27. EM-Spiel seiner langen Karriere, sein erstes hatte er 2004 mit erst 19 Jahren absolviert. Außerdem steht Bayern-Flirt Joao Palhinha in der Anfangsformation. Nichts ahnend lief Stürmer Goncalo Ramos in Richtung Spielfeldrand, dann lag er plötzlich mit Schmerzen auf dem Dortmunder Rasen: Nach dem überzeugenden 3:0 (2:0)-Erfolg der portugiesischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei ist es zu einem kuriosen Zwischenfall gekommen. Ein Ordner auf der Jagd nach einem von vielen Flitzern im Stadion rutschte direkt vor Ramos aus. In Folge dessen er krachte mit vollem Tempo in den Spieler von Paris Saint-Germain hinein. Nach seinem schmerzhaften Sturz rappelte sich Ramos schnell wieder auf, warf dem Ordner einen bösen Blick zu - und humpelte anschließend vom Platz. Ob sich der Stürmer bei dem Zwischenfall ernsthaft verletzt hat, blieb zunächst unklar. Bereits zuvor hatte Ramos' Teamkollege Cristiano Ronaldo eine Vielzahl an Selfiejägern angezogen. In der 68. Minute des EM-Spiels gegen die Türken nahm sich der 39-Jährige kurz Zeit für ein Foto mit einem kleinen Fan. Bei weiteren Flitzern hatte er dann aber weniger Lust auf Fannähe.
Dem Türken Samet Akaydin unterlief vor 62.000 Fans ein bitteres Slapstick-Eigentor zum 2:0: Der Abwehrspieler erwischte Torhüter Altay Bayindir, der kurzfristig den verletzten Stammkeeper Mert Günok vertrat, bei einem Rückpass auf dem falschen Fuß. Der Ball trudelte über die Linie, es war bereits das sechste Eigentor des Turniers. "Wir haben zwei ganz schlimme Tore bekommen", klagte Kapitän Hakan Calhanoglu, "bei einem haben wir selbst einen Riesenfehler gemacht."
Zudem trafen Bernardo Silva sowie Bruno Fernandes im BVB-Stadion, das wie schon vier Tage zuvor gegen Georgien (3:1) eine Stunde lang fest in türkischer Hand war. Ronaldo, der beim 3:0 zum achten Mal ein EM-Tor vorlegte und nun auch diese Rangliste alleine anführt, wurde bei fast jeder Ballberührung ausgepfiffen.
Ronaldo blieb aber auch cool, als in der 70. Minute ein Junge auf das Spielfeld rannte und ein Selfie mit ihm machte. Wie schon beim 2:1 gegen Tschechien ließ er zumindest stellenweise seine alte Klasse aufblitzen - das reichte. Auf die Türkei wartet nun am Mittwoch in Hamburg ein "Endspiel" gegen Tschechien, ein Remis genügt zum Weiterkommen.
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